New Cage: Esoterik 2.0. Wie sie die Köpfe leert und die Kassen füllt von Johannes Fischler

New Cage: Esoterik 2.0. Wie sie die Köpfe leert und die Kassen füllt von Johannes Fischler
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Molden Verlag
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New Cage

New Cage

Der Rezensionist vergibt 6 von 6 Sternchen für das New Cage von Johannes Fischler. Weshalb nur, wurde dieses Buch nicht schon eher geschrieben? Es war längst überfällig. New Cage entzauber die Esoterik-Szene – gründlich!

Allein in Deutschland setzt die Esoterikindustrie geschätzte 20 bis 25 Milliarden Euro pro Jahr um

Räucherstäbchen und Alternativ-Chic waren gestern – die Branche ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und bedient sich professioneller Geschäftsmodelle und moderner Marketingstrategien, um potenzielle Kunden anzusprechen.

Ob Engelsfestivals, Energiekristalle oder esoterische Selbstfindungsseminare …

… der Psychologe und Esoterikexperte Johannes Fischler fühlt der Marketingdramaturgie kritisch auf den Zahn und macht so die Mechanismen der Szene transparent.

Anschauliche Vergleiche mit der bunten Markenwelt internationaler Konzerne, spannende Undercover-Recherchen und erschütternde Berichte von Aussteigern und Betroffenen verdeutlichen die Schattenseiten einer boomenden Industrie, für deren Verlockungen wir anfälliger sind als wir denken.

Mit einem Vorwort von Univ.-Prof. Dr. Heinz Oberhummer, theoretischer Physiker und Mitglied der bekannten „Science Busters *„.

Mag. Johannes Fischler, geboren 1977, studierte Psychologie und absolvierte Zusatzausbildungen im Wirtschafts- und Finanzbereich, sowie im Online-Marketing. Durch Kontakte zu Sekten-Aussteigern und umfassende Recherchen eignete er sich profundes Wissen zu den Geschäftsmodellen der „Esoterik-Szene“ in Österreich und Deutschland an.

Als Spezialist zum Thema ist Johannes Fischler in deutschen und österreichischen Medien präsent

Johannes Fischler lebt in Hall in Tirol und Wien.

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wikiEsoterik (von „innerlich“, „dem inneren Bereich zugehörig“) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist, im Gegensatz zu Exoterik als allgemein zugänglichem Wissen. Andere traditionelle Wortbedeutungen beziehen sich auf einen inneren, spirituellen Erkenntnisweg, etwa synonym mit Mystik, oder auf ein „höheres“, „absolutes“ Wissen. Daneben wird der Begriff in freier Weise für ein breites Spektrum verschiedenartiger spiritueller und okkulter Lehren und Praktiken gebraucht.

(…) Heute wird „Esoterik“ weithin als Bezeichnung für „Geheimlehren“ verstanden, wobei es sich laut Antoine Faivre de facto allerdings zumeist um allgemein zugängliche „offene Geheimnisse“ handelt, die sich einer entsprechenden Erkenntnisbemühung erschließen. Nach einer anderen, ebenfalls sehr geläufigen Bedeutung bezieht sich das Wort auf eine höhere Stufe der Erkenntnis, auf „wesentliches“, „eigentliches“ oder „absolutes“ Wissen und auf die sehr vielfältigen Wege, welche zu diesem führen sollen.

Institutionen

Ein erster spezieller Lehrstuhl für die „Geschichte der christlichen Esoterik“ wurde 1965 an der Sorbonne in Paris eingerichtet (1979 umbenannt in „Geschichte der esoterischen und mystischen Strömungen im neuzeitlichen und zeitgenössischen Europa“).

Seit 1999 gibt es in Amsterdam einen Lehrstuhl für die „Geschichte der hermetischen Philosophie und verwandter Strömungen“. Drittens wurde an der Universität von Exeter (England) ein Zentrum für Esoterikforschung eingerichtet.

Und seit Oktober 2006 hat sogar der Vatikan an der Päpstlichen Universität Angelicum in Rom einen „Lehrstuhl für nichtkonventionelle Religionen und Spiritualitätsformen“.

Kritik
Kirchen

Manche Praktiken, die heute der Esoterik zugerechnet werden, insbesondere die „Wahrsagerei“ und die Magie, werden schon im Tanach, der Heiligen Schrift des Judentums, scharf verurteilt. Im frühen Christentum entzündeten sich dann darüber hinaus grundsätzliche interne Konflikte, die zur Ausgrenzung vieler sogenannter „gnostischer“ Gruppierungen aus der sich institutionell festigenden Kirche führten, weshalb deren abweichende Lehren und Erkenntnis-Ansprüche heute ebenfalls zur Esoterik zählen.

Bis heute stellt sich die offizielle Lehre der christlichen Hauptströmungen (Orthodoxie, Katholizismus, Protestantismus) klar gegen jede Form der „Wahrsagerei“ und Magie, so beispielsweise der Katechismus der Katholischen Kirche:

„Gott kann seinen Propheten und anderen Heiligen die Zukunft offenbaren. Die christliche Haltung besteht jedoch darin, die Zukunft vertrauensvoll der Vorsehung anheimzustellen und sich jeglicher ungesunder Neugier zu enthalten. […] Sämtliche Formen der Wahrsagerei sind zu verwerfen: Indienstnahme von Satan und Dämonen, Totenbeschwörung oder andere Handlungen, von denen man zu Unrecht annimmt, sie könnten die Zukunft „entschleiern“. Hinter Horoskopen, Astrologie, Handlesen, Deuten von Vorzeichen und Orakeln, Hellseherei und dem Befragen eines Mediums verbirgt sich der Wille zur Macht über die Zeit, die Geschichte und letztlich über die Menschen, sowie der Wunsch, sich die geheimen Mächte geneigt zu machen. Dies widerspricht der mit liebender Ehrfurcht erfüllten Hochachtung, die wir allein Gott schulden. Sämtliche Praktiken der Magie und Zauberei, mit denen man sich geheime Mächte untertan machen will, um sie in seinen Dienst zu stellen und eine übernatürliche Macht über andere zu gewinnen – sei es auch, um ihnen Gesundheit zu verschaffen –‚ verstoßen schwer gegen die Tugend der Gottesverehrung.“

Die Evangelische Kirche in Deutschland schreibt:

„Esoterik wird von den Kirchen abgelehnt, weil man damit okkulte Praktiken, Spiritismus, UFO-Glaube u. a. m. verbindet.

Kritik an der Kommerzialisierung

Viele Kritiker, aber auch manche Esoteriker selber beklagen einen „Supermarkt der Spiritualität

Verschiedene, teils widersprüchliche spirituelle Traditionen, die über Jahrhunderte in unterschiedlichen Kulturen der Welt entstanden, würden in der Konsumgesellschaft zur Ware, wobei sich verschiedene Trends und Moden schnell abwechselten („gestern Yoga, heute Reiki, morgen Kabbala“) und als Produkt auf dem Markt ihres eigentlichen Inhalts beraubt würden (Lifestyle). Dieser Umgang sei oberflächlich, reduziere Spiritualität auf Klischees und beraube sie ihres eigentlichen Sinnes.

Politik

In jüngerer Zeit (insbesondere seit den 1990er Jahren) werden auch rassistische und anderweitig rechtsextremistische Erscheinungen innerhalb der Esoterik kritisch kommentiert. So bemerkt der Journalist Rainer Fromm in der schon erwähnten Hamburger Broschüre: „Die völkische Käuferschaft hat die Esoterik für sich entdeckt.“ Fromm kommt zu der Einschätzung: „Offener Neonazismus, Ariosophie und antisemitische Verschwörungsliteratur decken nur eine Minderheit der esoterischen Bewegung ab. Irrationalismus, Karma, Rassismus, Gurus und dogmatische Heilslehren hingegen sind zentrale Bestandteile des esoterischen Glaubens und machen ihn anfällig für autoritäre und rechtsextremistische Ideologien.“ Dagegen schreibt der Strafrechtler Alexander A. Niggli in einer im Auftrag der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus erstellten Expertise, dass „Esoterik grundsätzlich nicht mit Rassendiskriminierung verknüpft ist“.

Scharfe Polemik gegen Esoterik üben Vertreter der systemkritischen Fraktion der politischen Linken wie Jutta Ditfurth. Ditfurth bezeichnet Esoterik als Ideologie, welche „ein übelriechender Eintopf aus geklauten, ihrem sozialen und kulturellen Zusammenhang entrissenen Elementen aus allen traditionellen Religionen“ sei und faschistische Wurzeln habe.

* Science Busters: Die Science Busters sind ein österreichisches Wissenschaftskabarett. Gegründet wurden sie 2007 von den beiden Physikern Heinz Oberhummer (Theoretische Physik) und Werner Gruber (Experimentalphysik) und dem Kabarettisten Martin Puntigam.

Früher hielten Oberhummer und Gruber Vorträge in der Technischen Universität Wien unter dem Motto „Science in Films“, bei denen sie Filme auf wissenschaftliche Plausibilität untersuchten.

Ab 2007 traten Oberhummer, Gruber und Puntigam im Rabenhof Theater in Wien mit dem Programm “Science Busters” auf. Die Science Busters versuchen, Wissenschaft mit Humor – die keine Feinde sein müssen – für eine breite Öffentlichkeit zu kommunizieren. Das von ihnen gestaltete Kabarettprogramm besteht auch aus auf der Bühne durchgeführten Experimenten.

Website: Science Busters

Siehe auch: Portal: Esoterik – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Esoterik

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